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1. Geschichts-Atlas zu dem Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten - S. uncounted

1907 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
Georg-Eckert-lnstitut für internationale Schu! 'o u chf orsch u ng Braunschweig Schutouqhbibliothek Vorbemerkung. Auf vielfachen Wunsch hat sich die Unterzeichnete Verlags-handlung zu der Herausgabe des vorliegenden kleinen „Geschichts-Atlas“ entschlossen, sie bietet damit eine Ergänzung zu dem weitverbreiteten Lehrbuch der Geschichte von Dr. Friedrich Neubauer. Der Atlas wird besonders solchen Anstalten willkommen sein, die Bedenken tragen, von den Schülern der Quarta und der mittleren Klassen bereits die Anschaffung eines größeren geschichtlichen Atlas zu fordern. In diese Auflage sind die Karten Nr. Ix und Xi neu aufgenommen worden. Nr. I. Das Perserreieli und das Reich Alexanders d. Or. Nebenkarte: Alexanderzug. Ii. Alt-Oriechenland. Nebenkarte: Die Häfen von Athen. Iii. Alt-Italien. Nebenkarten: Umgebung von Rom. Gallien. Iy. Das Römische Reich. V. Die Germanischen Reiche im Jahre 526. "Vi. Das Reich der Karolinger und die Teilung von Verdun. Vii. Das Reich der Hohenstaufen. Viii. Deutschland zur Reformationszeit. Ix. Deutschland von der Zeit des dreißigjährigen Krieges bis zu den Türkenkämpfen. X. Europa zur Zeit Kaiser Napoleons I. Nebenkarten: Rheinbund 1807. Leipzig 16. bis 19. Oktober 1813. Belle Alliance 18. Juni 1815. Xi. Der deutsche Bund 1815 — 1866. Xii. Deutsches Reich mit Angabe der Gebietsentwicklung Preußens. Nebenkarte: Schauplatz des deutsch - französischen Krieges Buehliaiidluiig des Waisenhauses. Inhalt. 1870—71. H(-Jl

2. Das Deutsche Reich - S. 7

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 7 — abgesonderte und abgegrenzte. Wenn wir Großbritannien, das meerumflossene Jnselland, vergleichen. Italien und Spanien, die Halbinselländer, deren Rücken die Hochgebirge der Alpen und Pyrenäen decken, Frankreich, das wie ein breiter Isthmus zwischen Mittelmeer, Atlantischen Ocean und Nordsee liegt, so be- schleicht uns ein Gefühl des Neides. Wir fühlen uns zurückgesetzt. Unsere Grenzen sind auch im Verhältnis zu der umschlossenen Fläche zu lang: 6200 km mißt die Peripherie des Deutschen Reiches." (Ratzel.) — Jede Grenze ist als eine Verdichtung von geschichtlichen Prozessen aufzufassen wie die Zellhaut von dem Zellinhalt. Die Ein- und Aussprünge, die den deutschen Grenzverlaus in seinem Verhältnis zum Flächenraume so außerordentlich vergrößern, lassen einem geschichtlich geschulten Blicke die Art dieser Prozesse erkennen. Wo Deutschland kriegerische oder diplomatische Niederlagen erfahren hat, da erscheinen seine Grenzen von natürlichen Vorteilen zurückgedrängt. So hat es im Wiener Frieden die Prosnalinie für die Weichselgrenze eingetauscht und sich im Nw. die schlechtesten aller denkbaren Grenzziehungen gefallen lassen müssen, die es von der schiffbaren Maas und vom Rheindelta abdrängte. Auch das Zurück- fallen der deufchen Grenze von den Wasserscheiden des Erzgebirges und der Alpen, das Herübergreifen schweizerischen Gebietes im Kanton Schaffhaufen und Basel, die Schöpfung des Großherzogtums Luxemburg 1815, das einen größeren Einfall der deutschen Westgrenze verursachte: für die diesen Tatsachen zu Grunde liegenden Prozesse ist die Ursache in der politischen Ohnmacht des alten Deutschland zu suchen. Seit der Annäherung der deutschen Stämme im 19. Jahrhundert ist die alte Unempfindlichst gegen schlechte Grenzen geschwunden. Der dänische Krieg 1864 beseitigte die zahllosen Exklaven und Enklaven auf Jütland und verkürzte die Grenze wesentlich zum Vorteile Deutschlands; und die im deutsch-sranzösischen Kriege 1870/71 geschaffene Vogesengrenze kann als die beste natürliche Grenze des heutigen deutschen Reiches gelten. — Deutsch- lands Grenzen sind auch in ihrem kulturellen Werte außerordentlich verschieden. Unser Land gehört dem westeuropäischen Kulturkreise an, der die Wurzeln zu seiner Blüte im altklassischen Boden des griechischen und römischen Volkes besitzt. In Deutschland ist die Kultur von W. nach O., oder genauer von Sw. nach No. fortgeschritten, und das Land weist daher in dieser Richtung eine Abtönung kultureller Merkmale auf. Es leuchtet ein, das Deutschland im westeuropäischen Kulturkreise eine Randlage besitzt und sich deshalb im Gegensatz zu dem centraleren Frankreich nur mit seiner Westseite an die kulturelle Gemeinschaft der Völker Westeuropas anlehnt. Seine Ostgrenze ist nicht nur die Grenze zweier Staaten, sondern zweier Welten. In den Grenzen wirken häufig alte Verhältnisse nach. Die politische Geographie lehrt, daß sich Grenzlinien nur allmählich aus breiten Grenzbändern oder Grenzsäumen entwickeln und daß die ursprünglich ausschließliche Funktion der Grenze die Schutzfunktion ist, zu der sich erst auf einer verhältnismäßig hohen Entwicklungsstufe die Verkehrsfunktion gesellt. Es ist charakteristisch, daß man sowohl an der deutsch-französischen Grenze wie auch an der deutsch-russischen eine verkehrsarme Zone findet, die noch deutlich an die alte Abfchließung der Staaten voneinander erinnert. Auf der ganzen Strecke zwischen den Eisenbahn- Verbindungen Mühlhausen—belsort und Straßburg—nancy überschreitet keine einzige Bahn die deutsch-französische Grenze; wohl aber kommen von beiden Seiten solche bis in die Nähe der Grenze heran, auf französischer Seite 8, auf deutscher 9. An der deutsch-russischen Grenze führen zwischen der oberschlesischen Verbindungsbahn von Myslowitz und der Linie Königsberg—gumbinnen— Petersburg nur 4 Eisenbahnen über die Grenze, von deutscher Seite aber eine ganze Anzahl bis unmittelbar zur Grenze hin; außerdem verläuft auf deutscher Seite noch parallel zur Grenze eine Bahn. Mit der fortgesetzten Steigerung des Verkehrs verschwinden natürlich auch solche verkehrsarme Grenzsäume. Deutschland ist mit Österreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden durch eine stattliche Anzahl von Verkehrsadern verknüpft, die noch immerfort wächst. Und es steht auch Frankreich heute lange nicht mehr so verkehrsfeindlich gegenüber als nach dem letzten Kriege.

3. Europa - S. 10

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 10 — •untern Wolga nnb der Manytsch-Niederung) gehören zu den eigent- lichen Mongolen. Der Religion nach gehören 96,8°/g aller Europäer dem Christen- tum an. Nnr 12,4 Mill. bekennen sich zu anderen Religionen. Mit Recht hat man daher Enropa den „christlichen Erdteil" genannt. Den Südwesten Enropas beherrscht die römisch-katholische Kirche mit 166 Mill. Bekennern, den N. die protestantische oder evan- gelische Kirche mit ihren zahlreichen Sekten, im ganzen mit 99,4 Mill. Anhängern, und den O. nnb So. die griechische (nicht uuierte) Kirche mit 98,5 Mill. Glaubensgenossen. — 6,3 Mill. Iuben leben zerstrent in Europa und bekeuueu sich zur mosaischen Lehre. Die Anzahl der Mohammedauer aus der Balkanhalbinsel und im sö. Rußland ist etwa ebeuso groß. Die Staateubilduug zeigt in Europa iusoseru einen einheit- lichen Charakter, als die monarchische Staatsform vorherrscht. Unter den 27 Staaten Enropas sinb 23 Monarchien nnb 4 Repnbliken 'Schweiz, Frankreich, Anborra und San Marino). 2 Staaten l Österreich und Ungarn) sinb bnrch Real Union, 4 (Rußlaub mit Finlaub, Schweden und Norwegen) bnrch Personal-Union miteinanber verbnnben, 4 sinb Schntzstaaten (Bulgarien, Monaco, Anborra nnb Sau Marino). Eine Despotie ist das türkische Reich; absolute Monarchien siub Rußlaub, Montenegro nnb Monaco. Alle andern monarchischen Staaten haben eine Versassnng (Konstitution). Die wichtigsten Staaten Europas werben Großmächte genannt. Es sinb beren 6: Deutsches Reich, Frankreich, Großbritannien, Österreich -Ungarn, Rußlaub und Italien. Die übrigen sinb Staaten 2. ober 3. Ranges oder Kleinstaaten. Die kleinsten Staaten sinb Liechtenstein, San Marino nnb Monaco. „Noch bemerken wir, daß das osmanische Kaisertum (unter Den gegenwärtigen Staaten) das älteste Kaisertum in Europa ist, weil sein Urspruug bis zu der Eroberung von Koustautiuopel im Jahre 1453 zurückgeht, währeub das russische Kaisertum vom Jahre 1731 und das österreichische vom Jahre 1804 batieren; serner, daß .Frankreich bis 1870, mit Unterbrechungen, die älteste Monarchie war, inbem sie bis aus das Jahr 843 zurückgeht, und daß Spanien, Dänemark und England in Hinsicht des Alters unmittelbar baraus folgen; daß Braunschweig unter den Herzogtümern das älteste ist; daß San Marino nicht allein die älteste Republik, souberu auch zu- gleich eiuer der ältesteu europäischen Staaten ist." (Heiberich). 7. Weltstellung. Obwohl nächst Australien der kleinste Erb- teil, nimmt Enropa boch bei seinen günstigen Natnrverhältnissen hin- sichtlich der Kultur seiner Bewohner die 1. Stelle ein. Zwar ist der bichtbevölferte Erbteil nicht mehr imstanbe, seine Bevölkernng bnrch eigene Erzengnisse des Bobenbaus nnb der Viehzucht zu beliebigen; zwar haben auch manche Länber auberer Erbteile, vor allem die Union, einen überraschenben Ansschwnng in ihren Kultur Verhältnissen gezeigt: allein an geistiger Entwickelnng, gewerblichen Erzeugnissen und kriegerischer Tüchtigkeit steht Europa voran. Europa und die Kolonien der

4. Abriß der Allgemeinen Erdkunde, Erdkundliches Lesebuch - S. 71

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
71 5. Großbritannien und Irland. Fast jeder dieser Staaten besitzt eine Eisenbahn-Gesamtlänge von mehr als dem halben Äquatorumsang; nur die Britischen Inseln füllen diese Halblänge nicht voll aus, Deutschland dagegen und nahezu auch Rußland (seinen asiatischen Anteil ausgeschlossen) nähern sich bereits sogar mit ihrer Eisenbahnlänge der anderthalbfachen Länge des Gleichers. Anders freilich ist die Gruppierung der Staaten, wenn man nicht an die absolute Schienenlänge, sondern an die rela- tive denkt, d.h. die Größe des Staatsgebiets in Rechnung zieht. An Dich- bahnen. tigkeit des Eisenbahnnetzes würde dann Belgien allen Ländern weit voran- stehen, an zweiter Stelle Großbritannien, an dritter Deutschland folgen, die Vereinigten Staaten Amerikas (S. 75) erst an neunter, und das euro- päische Rußland unter den europäischen Ländern erst an sechzehnter Stelle. Innerhalb Deutschlands hat natürlich Preußen die längsten Eisenbahnen, Bahnanschluß aber das Königreich Sachsen das dichteste Eisenbahnnetz. Es gibt inner- 3ummjferttel' halb des Deutschen Reichs kaum einen Punkt, den man von Berlin aus nicht binnen 24 Stunden erreichen könnte. Selbst die gewaltige Verkehrs- erschwerung im S., bewirkt durch die Alpen, ist für Deutschland durch den Eisenbahnbau überwunden' Es hat nicht nur in seinem O. durch den Tauern- oder Semmering-Tunnel leichten Anschluß an den ihm nächsten Mittelmeerhafen Trieft (auch durch die offene Mährische Pforte zwischen Sudeten und Karpaten), sondern es erreicht von der Rheingegend her durch den Gotthardtunncl über Mailand auch ebenso schnell Genua und von München her über den Brenner die italienischen Bahnen, die nach Brindisi oder Neapel führen. Die im W. durch Lostrennung Belgiens und der Niederlande Bahnanschluß Deutschland verloren gegangene Seeküste hat es gewissermaßen durch die 3uc Norb|ic. Schienenwege dieser beiden Nachbarreiche für seine Verkehrsbewegung wiedergewonnen. Belgien, durch keine Flußader mit Deutschland ver- bunden, steht nunmehr mittels seines äußerst dicht gefügten Bahnnetzes in so enger Fühlung mit Norddeutschland, daß Antwerpen die Dienste eines deutschen Ausfuhr- und Auswanderungshafens im fernen W. versieht. Vlis- fingen, der äußerste Wefthafen der Niederlande, wurde ein gesuchter deutscher Uberfahrtsort nach London; denn zur möglichst raschen Beförderung von Per- sonen wie Postsendungen muß man streben, sein Ziel möglichst geradlinig und dabei doch mit möglichst langer Benutzung der schnellen Eisenbahn zu erreichen. Eine große Erleichterung sür den wechselseitigen Verkehr zwischen Nordostsee- unserer Nordsee- und unserer Ostseeküste ist durch den 1895 eröffneten Innal Nordosts eck anal geschaffen. Er erspart die Umfahrung der Jütischen

5. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 71

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 10. Sranfcrriä?. 71 schönste Obst, auch Aprikosen, Pfirsiche und edle Kastanien, vor allem Weizen reift überall mit Ausschluß der rauheren Höhen. Obgleich Frankreich die Gunst seines Klimas und Bodens sorgfältig ausnutzt und nächst Deutschland der erste Handels- und Industriestaat des europäischen Festlandes ist, zählt es bei einer dem Deutschen Reich wenig nachstehenden Größe noch nicht V3 von dessen Bevölkerung (73 aufs qkm). * * ♦ Frankreich ist seit dem Altertum von Kelten (Galliern) bewohnt; vi. deshalb hieß es bei den Römern das transalpine Gallien. In Halbjahrtausend römischer Herrschaft seit Cäsar wurden diese Kelten schichte, romanisiert, so daß jetzt die keltische Sprache kaum noch von 1 Mill. in der w. Bretagne, den Bretonen, geredet wird.^ Vom K.jahrhundert ab eroberten deutsche Völker das Land, das zuletzt ganz den Franken anheimfiel. Um 800 mit Deutschland vereinigt als Westhälfte des Reiches Karls d. Gr., trennte sich der O. bald wieder aus dieser Gemeinschaft. Der W. wurde dann von einem zur Königswürde gelangten Adelsgeschlecht der Seinegegend um Paris beherrscht, deshalb wie diese „Francia" oder la genannt; hierauf bezieht sich auch unser Ausdruck Frankreich, nicht aber auf die Blulmischung der Franzosen, d. h. romanifierten Kelten, mit deutschen Franken, obwohl diese im No. nicht unterblieben ist. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde Frankreich durch die Eroberungs- kriege der englischen Könige im Fortschritt gehemmt, denen für längere Zeit die reichen Ebenen des N. und W. gehörten. Ein Rest dieser Herr- schaft ist noch gegenwärtig die Zubehör der Normannischen Inseln zu England. Dann aber erhob sich Frankreich zu großer Macht: Seine Könige schufen eine straffe staatliche Einheit. Dafür war das Land durch seine fast ganz zusammenhängenden Ebenen und seine nach allen Seiten gleich verteilten, den Binnenverkehr aller Landesteile untereinander för- dernden Flüsse sehr geeignet. Ludwig Xiv. rückte (um 1700) Frank- reichs Grenze über die Flandrische Grenzhöhe und bis an das elsässische Rheinufer vor; die noch viel weiter in deutsche Gebiete eingreifenden Eroberungen Napoleons I. (um 1800) hatten jedoch keinen Bestand. Der außereuropäische Besitz wurde hauptsächlich erst im 19. Jahrhundert er- Kolonien. * Der Name der Bretagne ist abgeleitet von der lat. Bezeichnung des Landes Britannia minor (Klein-Britannien); diesen Namen empfing es, seitdem im 5. Jahrhundert die Kelten Britanniens vor ihren angelsächsischen Be- drängern (S. 60) hier Zuflucht fanden. V. Be- völke- rung.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 349

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Kaupt verkthrsstratzen der Gegenwart. 349 zweiter Stelle Großbritannien; an dritter Stelle würde Deutschland folgen, die Vereinigten Staaten von Amerika erst an neunter und das europäische Rußland unter den europäischen Ländern erst an sechzehnter. Vornehm- lich verdichtet also das Großgewerbe die Eisenbahnen. Innerhalb Deutschlands hat natürlich Preußen die längsten Eisenbahnen, aber das Iii. Königreich Sachsen das dichteste Eisenbahnnetz. Es gibt innerhalb des Deutschen Reichs kaum einen Punkt, den man von Berlin aus nicht binnen zum 24 Stunden erreichen könnte. Selbst die gewaltige Verkehrserschwerung im S., bewirkt durch die Alpen, ist für Deutschland durch den Eisenbahn- bau überwunden: Es hat nicht nur in seinem N. leichten Anschluß an den ihm nächsten Mittelmeerhafen Trieft (entweder durch die Tauernbahn oder durch die Mährische Pforte und den Semmering), sondern es erreicht von der Rheingegend her durch den Gotthardtunnel über Mailand auch ebenso schnell Genua und vou München her über den Brenner die italieni- schen Bahnen, die nach Brindisi oder Neapel führen. Die Seeküste, die im W. durch Lostrennung Belgiens und der Nieder- b) Bohn- lande nnserm Vaterlande verloren gegangen ist, hat es gewissermaßen durch die Schienenwege dieser beiden Nachbarreiche für seine Verkehrsbewegung see. wiedergewonnen. Belgien, durch keine Flußader mit Deutschland verbunden, steht nunmehr Nuttels seines äußerst dicht gefügten Bahnnetzes in so enger Fühlung mit Norddeutschland, daß Antwerpen die Dienste eines deutschen Auswanderungshafens im fernen W. versieht. Vlissingen, der äußerste Westhafen der Niederlande, wurde ein gesuchter deutscher Überfahrtsort nach London; denn zur möglichst raschen Beförderung von Personen wie Postsendungen muß man streben sein Ziel möglichst geradlinig und dabei doch mit möglichst langer Benutzung der schnellen Eisenbahn zu erreichen. Eine große Erleichterung für den wechselseitigen Verkehr zwischen unserer Nordsee- und unserer Ostseeküste ist durch den 1895 eröffneten ^Nord- Nordostseekanal geschaffen. Er erspart die Umfahrung der Jütischen ostsee- Halbinsel, wenn man von einer zur anderen unserer beiden Meeresküsten ^nnül" gelangen will, läßt die deutschen Ostseehäfen somit weit schneller als bisher vom Kanal und der Nordsee aus anfahren und gestattet in Kriegszeiten unserer Kriegsflotte freie Bewegung längs unserer ganzen Doppelküste, ohne daß dänische Sunde durchfahren werden müssen. — Aber auch im b) Inland- Bau von Binnenlandkanälen zur Verbindung der verschiedenen Strom- systeme hat Deutschland, nachdem die Niederlande und Frankreich lange Zeit unerreichtes Vorbild gewesen sind, seit den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht: Der Rhein-Ems-Kanal (S. 294), Mittellandkanal und Großschiffahrtsweg Berlin-Stettin (©. 279) sind für 600 Tonnen-

7. Anfangsgründe - S. 28

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
28 Ii. Übersicht über die Erdteile und Weltmeere. Ii. Übersicht über die Erdteile und Weltmeere. 8 i. , Europa. a) Deutschland. Lage. 1. Unsere Heimat ist ein Teil unseres deutschen Vaterlandes. Es reicht von der Nordsee und Ostsee im Norden bis an den Rand der Alpen nach Süden. Da seine Ost- und Westgrenzen ebenso wie die Süd- grenzen im Binnenlande liegen, ist die Meeresgrenze kürzer als die fest- ländische. Wir Deutschen haben daher viel Berührungen mit anderen festländischen Staaten: 3 große umgeben das Deutsche Reich, Rußland, Österreich-Ungarn, Frankreich, und 4 kleine, die Schweiz, Belgien, die Niederlande und Dänemark. Die beiden Grenzmeere sind auch nicht groß, so daß man in wenigen Stunden über sie hinweg zu noch 3 anderen Staaten gelangen kann, nach Großbritannien, Norwegen und Schwe- den. — Deutschland liegt zwischen dem 48. und 54. nördlichen Breiten- kreis, dein Pol ein wenig näher als dem Äquator. Es gehört mithin der gemäßigten Zone an und hat eher kühle als warme Witterung. Sein Süden ist nicht viel wärmer als sein Norden, weil dort das Land höher liegt als hier. Im Norden wird jenseit der Ostsee die Witterung in Schweden bald winterrauher, im Süden jenseit der Alpen schnell sommer- heißer, auch trockener. Nach Oft und West hin fehlen jedoch scharfe Grenzen in der Natur. Natürliche 2. Das Alpengebirge zieht nach der Schweiz südwestwärts und Gliederung. As^rmck) gen Ost weiter; ebenso streicht das deutsche Mittel- gebirge nach Osten hin ins böhmische Land, westwärts nach Belgien und Frankreich, und die nördliche deutsche Tiefebene zieht östlich nach Rußland, westlich nach den Niederlanden hinein. Staatsgrenze und Be- grenzung der natürlichen Landschaften fallen also nirgends zusammen. Entwässerung. 3. Im ganzen erstreckt sich die Neigung des deutschen Bodens nord- wärts. Das sieht man an den deutschen Hauptströmen Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein. Nur der Rhein durchzieht alle natürlichen Landschaften, Alpen, Mittelgebirge und Tiefebene. Die übrigen haben ihre Quellen im Mittelgebirge. Der Rhein entspringt in der Schweiz und mündet in den Niederlanden, so daß Quelle wie Mündung nicht deutsch ist. Ganz innerhalb der deutschen Reichsgrenzen fließt nur die Weser. Elbe, Oder und Weichsel entspringen in Österreich. Weichsel und Oder münden in die Ostsee, Elbe, Weser und Rhein in die Nordsee. In Süd-

8. Anfangsgründe - S. 31

1909 - Halle a. d. S. : Waisenhaus
§ 1. Europa. 31 das Königreich der Niederlande oder Holland und das Königreich Belgien. Jenes umfaßt die westlichsten Teile des norddeutschen Flachlandes im Gebiet der Nheinmündung, dieses außer den Ausläufern des Flachlandes auch bergiges Land, die nordwestlichen Teile des deutschen Mittelgebirges. Im Königreich der Niederlande wird eine deutsche Mundart, das Holländische, gesprochen, in den nördlichen Gebieten Belgiens eine andere, das Vlae- mische, in den südlichen dagegen französisch. Die Länder sind beide weit kleiner als Deutschland: Holland ist an Raum Ym Belgien Vis des Deutschen Reiches. An Einwohnerzahl übertrifft dies Holland jedoch nur 12-, Belgien sogar nur 9mal. Belgien und Holland sind also dichter besiedelt als Deutschland, dieses wegen seines lebhaften Handels und z. T. fruchtbaren Bodens, jenes wegen des emsigen Großgewerbes. a) In Holland ist die Landschaft ganz eben, liegt an der Nordsee- küste größtenteils unterhalb des Meeresspiegels und wird nur durch Dünen, d. i. vom Wind aufgeworfene Sandwälle längs der Küsten, und durch Deiche (§ 8d) gegen den Einbruch des Meeres geschützt. Die Hst. ist Amsterdam an der Südersee; für die Schiffahrt vom Rhein aufs Meer hinaus wichtig ist Rotterdam, eine verkehrsreiche Seehandelsstadt, an der Hauptmündung des Rheindeltas. b) Das Königreich Belgien reicht im S. ins Rheinische Schiefer- gebirge. Die Hst. Brüssel liegt in der Mitte; n. ist Antwerpen sänt- werpenj ebenfalls eine belebte Seehandelsstadt an der Schelde bei ihrer Kniebiegung gen Nw. zur Nordsee und wie Rotterdam für die Ein- und Ausfuhr von Waren wichtig, die nach Deutschland bestimmt sind oder von dort kommen. 2. Vor rund 1100 Jahren bildete auch Frankreich mit Deutsch- Frankreich, land noch ein Reich. Das war zur Zeit Karls des Großen. Unter seinen Enkeln wurde das Riesenreich aber geteilt, und seither ist Frank- reich bald als König-, bald als Kaiserreich, bald als Republik Deutsch- lands mächtigster Grenznachbar im Westen gewesen. Die Grenze ist infolge vieler Kämpfe mehrfach hin- und hergeschoben. Ihr gegenwärtiger Verlauf ist durch den letzten Krieg 1870/71 bestimmt. Frankreich ist an Raum fast so groß wie Deutschland, an Einwohnern um 1/3 kleiner als das Deutsche Reich. Deutschlands Mutelparallelkreis, der 50., trifft nur die äußerste Nordecke Frankreichs noch. Der äußerste Süden liegt um etwa 5 Breitengrade südlicher als Deutschlands südlichste Teile. Das Land hat also eine mildere Witterung als Deutschland. Die Republik Frankreich, voll fruchtbarer und meist auch wein- reicher Ebenen, wird durch die Westalpen von Italien getrennt, durch 3*

9. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 154

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Viertes Buch. Das Deutsche Reich.' § 92;, Allgemeine Übersicht. Das Deutsche Reich umfaßt 540000 qkm, also ungefähr 1/20 von Europa, dessen drittgrößter Staat es ist. Es ist das „Herz Europas" und erstreckt sich von den Alpen zur Nord- und Ostsee, vom 47. bis zum 56. Breitenkreise. Deutschland liegt also ganz in der gemäßigten Zone, und zwar näher am Polar- kreis als am Wendekreis. Nur im Süden und Norden wird unser Vaterland von natürlichen Gren- zen umschlossen, hier von der Meeresküste, dort von der Kammlinie des Was- gaus, der Bayrischen Alpen, des Böhmer Waldes, des Erzgebirges und der Sudeten; im Osten und Westen fehlen von der Natur vorgezeichnete Grenzen. Aber auch die südliche Gebirgsumgrenznng wird von mehreren leicht überschreit- baren Einsenkuugen unterbrochen. Die Straße von Zabern, die Burgundische Pforte, der Bodensee, die Täler des Rheins, des Inn, der Donau und der Elbe, sowie die Mährische Pforte eröffnen Verkehrswege nach allen angrenzenden Ländern. Die Offenheit der Grenzen erleichtert den Verkehr Deutschlands mit dem Auslande; die europäischen Hauptverkehrslinien berühren fast alle deutsches Gebiet. Doch erleichtern die offenen Grenzen auch uusereu Feinden ein Ein- dringen nach Deutschland, häufig haben sich daher europäische Kriege auf deutschem Boden abgespielt, wie der dreißigjährige, der spanische Erbfolge-, der sieben- jährige und die Freiheitskriege. Der deutsche Boden dacht sich nach Norden ab, in den Alpen erreicht die Zugspitze 3000 m Höhe. Doch wird diese Abdachung durch das Alpenvor- land und durch die deutschen Mittelgebirge mit ihren wechselnden Richtungen und durch eingesenkte Ebenen vielfach unterbrochen. Zwei Richtungen der deutschen Mittelgebirge treten besonders hervor: die südwest-nordöftliche oder erzgebirgifche 1) Bei jedem Abschnitt ist das in den §§ 13 — 25 Gesagte zu wiederholen.

10. H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie - S. 203

1913 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 107. Das Deutschtum im Auslande. 203 starken Handelsflotte. Diese steht nur hinter der von England zurück. Die deutschen Personendampfer werden wegen ihrer Bequemlichkeit von allen Na- tionen bevorzugt. Diese Handelsflotte bringt vor allem unserem Lande Lebens- mittel und befördert die Erzeugnisse der Industrie in andere Länder und Erdteile. Auch stellt sie die Verbindung mit unseren Kolonien und den übrigen Ländern der Erde her, in welche zahlreiche Deutsche ausgewandert sind. Ruß!.. Engl. Deutsch!. Union Norweg,, gta!., 12 3 2,6 J°pan Union Engl. Frankr. Rußl. Deutsch!. Jtal. Japan 158 556 450 406 307 273 195 Osterr. ' Ungarn 157 Fig 16 Die Haupthandels- flotten der Erde (in Millionen Reg -Tonnen^). Fig. 17. Die bedeutendsten Kriegsflotten. (Anzahl der Kriegsschiffe.) Zum Schutze seiner auswärtigen Handelsbeziehungen braucht Deutschland eine starke Kriegsflotte, welche erst durch die tatkräftige Unterstützung des jetzigen Kaisers geschaffen ist, aber gegen andere Flotten noch bedeutend zurücksteht. Die Offenheit unserer Grenzen und die Mittellage in Europa zwingt uns auch zum Unterhalt eines starken Heeres und zur Anlage von Festungen und Waffen- Plätzen an den Grenzen. Unser Heer steht an Zahl nur dem russischen nach. Unsere Kriegsstärke hat sich seit Jahrzehnten als Hort des Völkerfriedens bewährt. § 107. Das Deutschtum im Auslande. Auswanderung. Die Einwohnerzahl des Deutschen Reiches wächst jährlich um 800000. Damit werden die Erwerbsmöglichkeiten für den Ein- ^ 1) 1 Register- Tonne — 2,83 cbm. In Register - Tonnen wird der für die Ladung verfügbare Rann: eines Schiffes angegeben.
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